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Flüchtlinge auf Lampedusa: "Italien ist ein großes Land"

Der Spiegel / 11. April 2011 / Foto von Venezia Filipp von der dpa

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Als Begleitfoto zu dem am 11. April 2011 vom Spiegel veröffentlichten Artikel "Innenminister Friedrich lässt Italien abblitzen" zeigt dieses Bild Dutzende von männlichen Geflüchteten, die sich vor einem italienischen Beamten versammelten. In der Bildunterschrift heißt es: "Flüchtlinge auf Lampedusa: 'Italien ist ein großes Land'" (Flüchtlinge auf Lampedusa: "Italien ist ein großes Land") und ergänzt die Diskussion des Artikels über die Äußerungen von CSU-Innenminister Hans-Peter Friedrich, dass "Italien an der Reihe ist", Flüchtlinge aus Nordafrika aufzunehmen. 

Die auf diesem Foto abgebildeten Flüchtlinge gehören vermutlich zu den 27.000 tunesischen Geflüchteten, die 2011 in Italien auf der Suche nach Sicherheit waren, wie im Artikel näher beschrieben wird. Durch die Positionierung des Offiziers im Vordergrund des Fotos vergrößert der Fotograf der dpa sowohl den Körper des Offiziers im Rahmen als auch seine Autorität in den Köpfen der Betrachter. Im Gegensatz zu der beeindruckenden Haltung des Offiziers sitzt die Gruppe der Geflüchteten auf dem nackten Erdboden, viele mit hochgezogenen Knien bis zur Brust, eng aneinander gekauert, was ein Gefühl der Erniedrigung der Männer erzeugt. Schließlich vermitteln die Details des Offizierabzeichens und die italienische Skyline hinter der Gruppe von Männern dem Betrachter ein Gefühl der Lage. 

Der kollektivistische Charakter in Bezug auf das Fotografieren und Porträtieren von Geflüchteten, der in diesem Foto zum Ausdruck kommt, deckt sich mit dem Stil anderer Bilder, die vor der europäischen Flüchtlingskrise 2015 veröffentlicht wurden. Obwohl 2011 noch nicht so viele Geflüchtete nach Europa einreisten wie 2015, stand der Syrien-Konflikt am Anfang, und auch der Konflikt in Nordafrika drängte einige Migranten zur Flucht nach Europa. Rechte Politiker wie der CSU-Innenminister in diesem Artikel setzten sich gegen ihre Aufnahme in Deutschland und in Europa ein. Die Paarung dieser Ideologie mit einem Foto, auf dem keine weiterführenden Informationen oder Erklärungen zu den Personen, die diese Reise machen, zu ihrer Motivation und ihren Zielen zu finden sind, führt zu einer weiteren Spaltung zwischen dem Leser und den Geflüchteten.
 

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